Das Antonierhaus – zwei bedeutende Museen laden ein

Memmingen – Das Antonierhaus, wie man es heute kennt, feierte im Mai dieses Jahres sein 25-jähriges Bestehen. Engagierten Bürger/-innen und überzeugten Befürworter/-innen in der Stadtverwaltung Memmingens ist es zu verdanken, dass dieses Denkmal saniert und seiner heutigen öffentlichen Nutzung zugeführt werden konnte. Nicht wenige waren damals gegen den Erhalt der Eintracht – wie das Antonierhaus früher genannt wurde – und auch Gerichte sprachen der Anlage schon ihren Denkmalwert ab. Heute zum Glück kaum vorstellbar, ruft man sich die historisch bedeutsamen Gegebenheiten ins Gedächtnis, die zum Bau der Spitalanlage der Antoniter in Memmingen und letztlich auch zur Einrichtung des Antoniter-Museums führten. Heute ist das Antonierhaus die älteste, noch erhaltene Anlage des Ordens in Europa und lädt im Antoniter-Museum zur Erkundung dieser Geschichte ein.

Von Frankreich aus fand die Laienbruderschaft der Antoniter weite Verbreitung in Mitteleuropa. Memmingen war dabei eine der ersten deutschen Niederlassungen. Das Besondere an diesem so genannten Krankenpflegeorden war, dass sich die Ordensbrüder ausschließlich der Behandlung eines einzigen Leidens widmeten, dem Mutterkornbrand. Zur Behandlung dieser Krankheit wurde in Memmingen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts eigens eine Spitalanlage errichtet. Darin sind heute unter anderem die Stadtbibliothek und die Museen im Antonierhaus untergebracht. Neben dem Antoniter-Museum, das die Ordensgeschichte beleuchtet und den Lebensalltag im Spital schildert, ist zudem das Strigel-Museum untergebracht. Hier am historischen Ort wird die Geschichte der Antoniter in Memmingen lebendig gehalten und zudem Kunst aus der Zeit präsentiert. Das Antonierhaus mit seinen öffentlichen Einrichtungen ist heute ein Kulturort, der (Kunst-)Geschichte atmet und einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der städtischen Kulturlandschaft darstellt.

Weitere Infos: memmingen.de/kultur/kultur-geschichte/museen.html