Katalogpräsentation zum Ausstellungsprojekt „VerVolkt. Dieses Projekt kann Spuren von Nazis enthalten!“

Am Sonntag, den 30. April 2023, um 11 Uhr findet die Katalogpräsentation „VerVolkt. Dieses Projekt kann Spuren von Nazis enthalten!“ im Kreuzherrnsaal statt. Herausgeber des Werks ist die Stadt Memmingen.

Im Frühjahr 2021 startete das Stadtmuseum Memmingen im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ das Projekt „VerVolkt“ zur nationalsozialistischen Vergangenheit Memmingens und rechtsradikalen Tendenzen im Allgäu gestern und heute. Hinter der Idylle der grünen Hügel des Allgäus kam so mancher Brauner Sumpf zum Vorschein. Im Herbst folgte mit „VerVolkt II – noch mehr Spuren…noch mehr Nazis…“ eine Erweiterung, die Fragen beantwortete, Lücken füllte und die vorhandenen Themenblöcke intensivierte.

Das Museum kreierte damit für die Stadtgesellschaft eine vielgestaltige Erinnerungslandschaft, in der nicht nur die Verflechtungen der Region mit jüdischem Leben und jüdischer Kultur deutlich sichtbar werden, sondern gezielt auch auf andere verfolgte Gruppen wie zum Beispiel Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Rassenschande- oder Euthanasie-Opfer eingegangen wird.

„Der vorliegende Katalog fasst nun das breitgefächerte Angebot des Stadtmuseums Memmingen zusammen und kann festhalten, was aus unserem Bewusstsein auch zukünftig nicht getilgt werden darf,“ so Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Kulturamtsleiter der Stadt Memmingen.

Der Katalog, der das Ausstellungsprojekt zusammenfasst, enthält unter anderem Beiträge von dem Historiker Dr. Paul Hoser oder von Prof. Dr. Martina Steber, der Zweiten Stellvertretenden Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin oder Katrin Holly, die Historikerin bei der Heimatpflege des Bezirks Schwaben ist. Der bekannte Journalist Sebastian Lipp beschreibt die rechten Tendenzen heute.

Außerdem sind Abhandlungen vom Militärhistoriker Dr. Rüdiger Overmans und Helmut Scharpf enthalten, der das Virtuelle Museum der Marktgemeinde Ottobeuren ins Leben gerufen hat.

Der bekannte Euthanasieforscher Michael von Cranach wird die Katalogpräsentation mit einem Impulsvortrag zur Erinnerungskultur bereichern, dem eine Podiumsdiskussion folgt. Zudem werden die nachfolgenden Autoren zu ihren Textbeiträgen sprechen: Robert Domes, Journalist und Autor, bekannt durch Nebel im August sowie Petra Schweizer Martinschek als Leiterin des Archivs des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren und der bekannte Allgäuer Filmemacher und Autor Leo Hiemer. Außerdem werden kleine Kunstwerke in Form von hölzernen Bücher als Symbole der Bücherverbrennung von Cornelia Brader versteigert werden, die im Rahmen des Projektes entstanden. Die Sopranistin und Brechtinterpretin Isabell Münsch umrahmt die Veranstaltung musikalisch.

 

Sonntag, 30. April 2023, 11 Uhr
Hallhof 5, 87700 Memmingen
Externe Gäste sind willkommen. Um eine Anmeldung zur Veranstaltung wird unter stadtmuseum@memmingen.de gebeten.


(Pressemitteilung des Stadtmuseum Memmingen), Bild: Stadtmuseum memmingen