Auch Frust darf sein

Erziehungsberater gibt Eltern Tipps, wie sie  die Frustrationstoleranz ihres Kindes stärken können.

Memmingen. Das Kleinkind bekommt keinen Schokoriegel, das Schulkind schreibt eine schlechte Note, der*die Teenager*in verliert das Fußballspiel oder die Worte des Elternteils treffen wiederholt auf taube Ohren: Frust zeigt sich in vielen Situationen des Familienalltags. Er entsteht, wenn innere oder äußere Faktoren uns auf dem Weg zu einem Ziel behindern. „Frust ist eine Emotion und hat genauso eine Daseinsberechtigung wie Freude, Angst oder Wut. Trotzdem ist es wichtig, mit Frust umzugehen und ihn nicht zu Aggression oder Resignation werden zu lassen“, sagt Michael Leicht von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung. Dabei können Eltern ihren Kindern helfen.

Frustbewältigung üben

Das Gefühl „Frust“ kann vielseitige Auslöser haben. Dass es entsteht, lässt sich nicht vermeiden. Deshalb ist es wichtig, richtig damit umzugehen. Kinder bauen Frustrationstoleranz über die gesamte Kindheit hinweg auf. Wie sie auf frustrierende Situationen reagieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie ihrem Charakter und den Einflüssen durch Eltern, Bezugspersonen und Gleichaltrigen. Manchen Kindern fällt es leicht, dieser Emotion zu begegnen. Andere müssen ihren Umgang damit ausgiebiger üben. Eltern können eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Gefühl bei ihren Kindern fördern, sodass sie sich zum Beispiel von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und stattdessen weiter versuchen, ihr Ziel zu erreichen.

Tipps für Eltern: Umgang mit Frust stärken

  • Vorbild sein: Kinder orientieren sich an ihren Eltern und schauen sich Reaktionen und Verhalten oftmals ab. Deshalb sollten Eltern vorleben, dass auch sie einmal frustriert sind und zeigen, wie sie damit umgehen. Dabei hilft es, wenn Kinder und auch Eltern sich bewusst sind, dass jeder und jedem etwas schwerfällt und jede*r auch einmal scheitert – Frust also zum Leben dazu gehört.
  • Sich austauschen: In frustrierenden Situationen oder zu einem geeigneten, späteren Zeitpunkt können Eltern ihren Kindern aktiv das Gespräch anbieten. Sie können sie dabei unterstützen, Strategien für den Umgang mit Frust zu finden, zum Beispiel sich auf etwas Positives zu fokussieren oder eine Lösung für die frustrierende Situation zu finden.
  • Frust-Momente üben: Eltern können schon früh beginnen, den Umgang mit Frust in alltäglichen Situationen zu üben. Dafür können sie schon bei Kleinkindern frustrierende Momente – wie das Warten auf etwas – zulassen. Sind die Kinder alt genug, können Eltern ihnen erklären, warum sich bestimmte Wünsche nicht sofort oder überhaupt nicht erfüllen lassen. Auch Spiele, bei denen Kinder zwangsläufig auch einmal verlieren, können die Frustrationstoleranz fördern. Eltern sollten ihren Kindern aber feinfühlig begegnen und diese nicht künstlich und unverhältnismäßig frustrieren.

In Memmingen und Mindelheim sowie an über 25 weiteren Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberater*innen der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

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Telefon: 08261/3132, E-Mail: eb.mindelheim@kjf-kjh.de

Zusätzlich kann die datensichere Onlineberatung unter https://beratung.caritas.de/eltern-familie/registration?aid=1132 oder das bundesweite Portal unter https://bke-beratung.degenutzt werden

 

Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg

Im Regierungsbezirk Schwaben bietet die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) fast flächendeckend Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungen an. Auch im angrenzenden Bezirk Oberbayern sind die Berater*innen im Landkreis Weilheim-Schongau präsent. Aktuell sind die Fachberater*innen der KJF Augsburg jährlich mit rund 18.000 Personen im direkten Beratungskontakt.

Besondere Beratungen wie Schreibabyberatung oder „Kinder im Blick“-Kurse für Elternteile in Trennung gehören in zahlreichen Landkreisen zum Angebot – über klassische Erziehungsberatung hinaus. In fünf Landkreisen gibt es explizit eine Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Alle Standorte und Ansprechpersonen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.

 

Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg)

Die KJF Augsburg ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund 80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten individuellen Bedürfnisse an: in der Kinder- und Jugendhilfe mit Kindertagesstätten, Stationären Wohnformen oder Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung; in Berufsbildungs- und Jugendhilfezentren, durch Angebote für Beruf und Arbeit sowie Integrationsunternehmen und -dienste; in der Medizin mit mehreren Kliniken; in verschiedenen Schulen. Darüber hinaus bildet die KJF Augsburg kontinuierlich annähernd 400 Fachkräfte für soziale und medizinische Berufe aus.

Als christlicher Verband katholischer Prägung ist für die KJF Augsburg und ihre rund 4.800 Mitarbeitenden jeder Mensch wertvoll, unabhängig von Herkunft, Status, Religion oder Kulturkreis. Vorstandsvorsitzender ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Domkapitular Armin Zürn.

www.kjf-augsburg.de

 


Pressemitteilung der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V.
Abbildung: Adobe Stock, bereitgestellt von der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V.